Moorrenaturierung
Intakte Moore fixieren ca. ein CO2-Aquivalent von eine Tonne je Hektar und Jahr. Es werden also mit ca. einem Milimeter Torf rund 300 Kilogramm Kohlenstoff eingelagert. Mit der Zerstörung oder Degeneration von Moorflächen kehrt sich diese Wirkung ins Gegenteil. Degradierte Moore emittieren etwa 20 Tonnen Kohlendioxid je Hektar und Jahr, indem 20 Millimeter Torf abgebaut werden. Eine landwirtschaftliche Nutzung verursacht sogar eine doppelt so hohe Freisetzung.
Auch das Tannermoor blieb vom Versuch, Moorflächen in „produktive“ land- oder forstwirtschaftliche Flächen überzuführen, nicht verschont. 59 größere Drainagegräben mit einer Breite von bis zu sieben Metern, einer Tiefe von zwei Metern und einer Gesamtlänge von 12.3 Kilometern) durchziehen das Moor. Dies führte zu einer massiven Degradierung. Latschen und Fichten konnten damit im stärkeren Maße Fuß fassen. So haben sich sowohl die Wasser- als auch Lichtverhältnisse für das so wichtige Torfmoos verschlechtert. Im Rahmen eines Sanierungskonzeptes werden bzw. wurden insgesamt 525 Grabenverschlüsse mit Holzspundwänden und 30 Verschlüssen mit Torf umgesetzt. Mit der Wiedervernässung wird sichergestellt, dass die noch vorhandene Torfschicht nicht weiter abgebaut wird. Auch sollte das Torfmoos wieder bessere Lebensbedingungen vorfinden und ein „Moorwachstum“ einleiten.
Anfragen:
Land Oberösterreich, Abteilung Naturschutz; Tel: 0732/720-11871, E-Mail: [email protected]
Projektbetreuung:
Büro Revital - Integrative Naturraumplanung
ÖBF - Österreichische Bundesforste
Christian Schröck, Biologiezentrum OÖ
Mario Pöstinger, OÖ Umweltanwaltschaft
Torfbildung im intakten Moor
Im Zuge der Photosynthese schafft das Torfmoos aus Kohlendioxid und Wasser organische Substanz, welche aufgrund des hohen Grundwasserspiegels nicht abgebaut werden kann. Sie bildet über Jahrhunderte einen mächtigen Torfkörper.
Torfabbau im entwässerten Moor
Wird das Moor entwässert, dringt Sauerstoff in den Torfkörper ein. Bakterien beginnen das Torf zu zersetzen. Das darin gespeicherte Kohlendioxid wird in die Luft freigesetzt, Stickstoff, Phosphor und Kali gelangen ins Grundwasser.
Wiedervernässung
Mit dem Einbau von Spundwänden soll der Wasserspiegel wieder soweit angehoben werden, dass der Torfkörper unter Wasser steht. Die Abbauprozesse sollen so gestoppt und die Lebensgrundlagen für Moorpflanzen wieder hergestellt werden.