Moor(und)Wald
Auwälder - Bruchwälder - Moorwälder
Alle drei genannten Waldtypen haben „nasse Füße“ und besitzen eine je eigene Wasserstandsdynamik. Auwälder werden regelmäßig durch Fließgewässer überflutet, wobei auch entsprechende Sedimente eingetragen werden. Demgegenüber sind Bruchwälder beständig mit dem Grundwasser verbunden und die Änderung des Wasserspiegels ist geringer. Der Oberboden besteht in Bruchwäldern darüber hinaus aus einer mindestens 10 bis 20 Zentimeter mächtigen Torfschicht. So können etwa im Zuge der Verlandung von Stillgewässern aus Schwingrasen Bruchwälder entstehen. Echte Bruchwälder können landschaftsökologisch daher als von Baumbewuchs geprägte Moore aufgefasst werden.
Auf relativ nährstoffreichen Niedermoorböden stockt mit Vorliebe die Schwarzerle. Sie verträgt Staunässe, da ihre Wurzeln ein spezielles Belüftungsystem entwickelt haben. Die Erle kann sich darüber hinaus durch eine Symbiose mit Bakterien mit Stickstoff versorgen.
Die Moorbirke wiederum stockt auf den relativ nährstoffarmen und sauren Torfböden der Hochmoorrandzonen. Sie kommt aber auch sekundär bei degradierten bzw. entwässerten Hochmoorstandorten vor.
Auch die Kiefer hat ähnliche Standortansprüche wie die Moorbirke. Ebenfalls kommt die Fichte in (entwässerten) Mooren gut zurecht, allerdings kann sie sich als Flachwurzler nur mäßig im Torfboden verankern und stürzt bei Stürmen leicht um.
Eine Sonderform sind nun Moorwälder: Insbesondere jene auf den sauren Hochmoorböden, welche nur vom Regenwasser gespeist werden. Manche Autoren differenzieren hierbei nochmals. Während originär entstandene Wälder auf Moorflächen als (Sauer)Bruchwälder gelten, benennen sie nur Wälder auf entwässerten Armmoor-Standorten als Moorwald.
Wie erwähnt, können in den zentralen Bereichen von Mooren Bäume nur mäßig Halt im Torf finden, sodass sie häufig baumfrei oder nur durch Kleinsträucher bestockt sind. Im Tannermoor hat sich die strauchförmige Latsche auf großen Flächen durchgesetzt. Man spricht hier von einem „Latschenhochmoor“.